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Ich gehe generell von Null Wissen und Können aus. Es dürfen Fehler gemacht werden. Scham wegen Nichtkönnens ist völlig fehl am Platz. Eine Achtzigjährige, die sich mit der üblichen "TODESANGST" zu einem ersten Versuch nach 60 Jahren Enthaltsamkeit hinter das Steuer eines  PKW setzt, kann doch sehr stolz sein. Erst recht, wenn das Auto ein ihr vollkommen unbekannter Automatik PKW ist. Das beweist auch, dass  unser Gehirn auch im Alter noch lernfähig ist. Das leichte erlernen erfolgt durch Weglassen der Kupplung und der Gänge die nicht mehr geschaltet werden müssen. Es reicht, wenn man festlegt nach vorn oder nach hinten zu fahren. Natürlich ist eine kurze Umgewöhnungszeit erforderlich. In der Regel 15-20 Minuten. Ist doch unglaublich, oder? Ein Kuriosum ist übrigens, das ältere Autoprofi-Ehemänner oftmals mehr Zeit zur Umgewöhnung brauchen als ihre Frauen. Das liegt oft an dem unbedingten Reflex der bei Jahrzehnte langen Schaltauto-Benutzern ohne ihr bewusstes Zutun erfolgt. 

Andere Altersgenossen fristen oft schon ihr Leben im Seniorenheim. Viele Kinder und auch Enkel haben nach anfänglicher Skepsis allergrößte Hochachtung und freuen sich über die Entlastung, die sich nun durch Omas neue Selbstständigkeit ergeben hat.  Ich habe immer Deutschlands "schwierigste Fälle" (meint Jede). In den 35 Jahren haben wir bis auf ganz wenige Klienten alle zum Fahren gebracht und viele Dankschreiben dafür erhalten. Viele der Frauen (hin und wieder auch Männer) können es nicht fassen, dass sie eine so einfache Lösung ihrer Mobilitätssorgen in so kurzer Zeit erleben durften.

Eine nette alte Dame mit einem Rollator erklärte mir einmal den "größten Fehler ihres Lebens".  Ihr Ziel war es, mit 75 aufzuhören mit dem Autofahren und ihr Auto dem Enkel zu schenken. Als sie nach einem Jahr sehr krank wurde und nicht mehr laufen konnte, hat sie diese Entscheidung bitter bereut,  zumal der Enkel auch noch weit entfernt wohnte. Das Argument, wer nicht laufen kann, der kann erst recht nicht Auto fahren ist blanker Unsinn oder musst du in deinem Auto laufen?

Auch Panikattacken vor der Autobahn, Tunneln, Brücken oder Tiefgaragen konnte ich mit gutem Erfolg therapieren. Ab und an ist sogar das Fernsehen  dabei und hat den vorher und nachher Effekt  dokumentiert (ZDF). Ich kann nur empfehlen, eine Schnupperrunde (ohne Vertragsbindung, aber nicht kostenlos) zu machen. Dann braucht ihr euch keine Vorwürfe mehr anzuhören, dass ihr es nicht wenigstens einmal probiert habt.

Neuestes Thema bei mir sind die immer wieder auftauchenden Altersüberprüfungen auf Fahrtüchtigkeit und auch das Umschulen auf Automatik-PKW.  Auch die Fahrzeugassistenzsysteme wie Einpark-,Spurhalte-, Totwinkel-, Abstandstempomat  und andere Systeme werden auf Wunsch geschult. Das Lustige dabei ist, dass meist Senioren ganz toll ausgestattete Automatik PKW fahren und die Assistenzsysteme aus Unsicherheit oder auch Unkenntnis nicht nutzen.



Garantie !    Es wird niemals eine Fahrerlaubnis entzogen!

Auch die oft angeführten "Fahrverbote" durch Ärzte sind in aller Regel

willkommene Gründe um nicht fahren zu müssen. Ärzte geben nur Empfehlungen für ihre Rückversicherung.


 

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